5. Leistungseinschränkungen von AIS

Weitere Hilfsmittel wie UKW-Sprechfunk, Radar und natürlich die herkömmliche Beobachtung der Verkehrslage durch das Schiffsfenster sind nach wie vor erforderlich, weil nicht alle Schiffe mit einem AIS ausgerüstet sind oder auch, weil in, wenn auch seltenen, Fällen das AIS-Gerät an Bord ausfallen kann.

Deshalb ist nicht garantiert, dass sich bei alleiniger Verwendung von AIS ein komplettes Bild der Verkehrslage darstellen lässt.

Die Positionsangaben in Fahrt befindlicher Schiffe werden normalerweise mindestens alle 10 Sekunden ausgesendet und empfangen. Statische Schiffsdaten werden normalerweise nur alle 6 Minuten ausgesendet und empfangen. In den seltenen Fällen, wo eine Meldung verlorengeht, kann es etwas länger dauern, bis alle Angaben eines bestimmten Schiffes zur Verfügung stehen.

Die Qualität der empfangenen Daten ist nur so gut wie die Qualität der Dateneingabe auf dem sendenden Schiff. Bei diesem Qualitätsbegriff zählt auch die Qualität der manuellen Eingabe, der Konfi guration des Geräts und der Eingabe durch den (die) verbundenen Sensor(en) mit. Die Daten in einem Inland AIS-Gerät sollen deshalb auf einem zutreffenden und aktuellen Stand gehalten werden.

AIS ist kein allgemeines öffentliches System der Nachrichtenübermittlung. Zusätzlich zu seiner Hauptfunktion – nämlich, andere Schiffe zu identifizieren – stellt AIS eine Möglichkeit dar, sicherheitsbezogene Informationen auszutauschen. Sicherheitsbezogene Kurznachrichten und wichtige Angaben wie zum Beispiel Wasserstände oder Meldungen über Gefahrenlagen aufgrund von Unfällen sind Beispiele für diese Art von Angaben.

Es ist zu beachten, dass AIS aufgrund rechtlicher Bestimmungen allein auf die Übermittlung sicherheitsbezogener Nachrichten beschränkt ist. Es ist nicht als Mittel zur Übermittlung all-gemeiner Nachrichten konzipiert. Missbrauch von AIS wird verfolgt.